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17Jan1993

City : Göttingen
Venue : Altes Rathaus
Address : Markt 9 / Altes Rathaus


Programm

M. A. Balakirev (1837 – 1910)

Ouvertüre über drei russische Themen

Leitung: Christian Kirscht


W. A. Mozart (1756 – 1791)

Konzert für Horn und Orchester Nr. 3, Es-Dur, KV 447

1. Allegro
2. Larghetto
3. Allegro

Solist: Felix Reinecke
Leitung: Lothar Steinert

-Pause-


G. F. Händel (1685 – 1759)

Concerto grosso op.6, No.1, G-dur

A tempo giusto – Allegro – Adagio
Allegro – Allegro

Solisten: Kaj Burchardi, Ilona Hölting, Vera Dinkelacker

Leitung: Christian Kirscht


J. Haydn (1732 – 1809)

Symphonie Nr. 94, G-dur (“Paukenschlag”)*

1. Adagio cantabile
2. Vivace assai
3. Andante
4. Menuetto
5. Allegro molto

Leitung: Lothar Steinert

* Wir danken der Firma Hack für das Sponsoring der Pauken.


Haydn: Kaum ein anderer Komponist hat noch zu Lebzeiten solch einen unbestrittenen Erfolg errungen wie Joseph Haydn. Die große Beliebtheit beim Publikum verdankt er in erster Linie den beiden Londoner Aufenthalten, doch wären diese wiederum nicht ohne seine früheren Erfolge zustandegekommen. Dreißig Jahre lang war Haydn im Dienste des Fürsten Nikolaus Esterhazy, der im Herbst 1790 starb. Haydn reiste daraufhin zum ersten Mal nach London, wo die zwölf Londoner Sinfonien entstanden, so auch 1791 die “Symphonie mit dem Paukenschlag”. Am 23. März 1792 wurde diese Symphonie im 6. Konzert der Saison uraufgeführt, vier Wochen später auf Wunsch des Publikums im 8. Konzert noch einmal wiederholt.

Es gibt viele Vermutungen darüber, was Haydn mit dem Paukenschlag bezweckt haben mag; die Zuhörer zu erschrecken, sie aufzuwecken usw. Er selbst sagte einmal dazu: “Es war mir daran gelegen, das Publikum durch etwas Neues zu überraschen und auf eine brillante Art zu debütieren.”

Fest steht auf jeden Fall, daß die große Beliebtheit der Symphonie in erster Linie auf dem langsamen Satz beruhte. Die Hauptmelodie dieses Satzes gehört zu den schlichtesten und eindringlichsten Melodien, die Haydn geschaffen hat. Sie wirkt fast volkstümlich in ihrer natürlichen Einfachheit.

Balakirev: Alexejewitsch Balakirev wurde am 2. Mai 1837 in Nishnij Nowgorod geboren. Nach dem ersten Musikunterricht bei seiner Mutter wurde er Schüler von Alexander Dubuc, studierte aber auch Naturwissen-schaften in Kasan. Die entscheidenden musikalischen Eindrücke seiner Jugendjahre verdankte er jedoch weniger seinen Lehrern als seinem häufigen Aufenthalt in einem Landhaus Alexander Ulibischews in der Nähe seiner Heimatstadt, dessen reicher Musikbibliothek und der von ihm gepflegten Hausmusik. Hier begegnete ihm auch erstmalig die russische Volksmusik. 1861 sammelte Balakirev eine Gruppe von Komponisten um sich, der sich Mussorgsky, Cui, Rimsky-Korsakow und Borodin anschlossen. Durch die Volksmusik der Heimat und den Einfluß der östlichen Folklore bedeutete das künstlerische Programm dieser Gruppe der “Fünf”, von den Gegnern “Das mächtige Häuflein” verspottet, bei aller Anlehnung an Berlioz, Schumann und Liszt im wesentlichen doch eine scharfe Kampfansage an alle internationalen Bestrebungen im damaligen Musikleben Russlands.


Felix Reinecke, Jahrgang 1973, begann im Alter von sieben Jahren mit Klavier. Fünf Jahre später nahm er Hornunterricht bei Ona Stoertz und trat 1988 in das JSO ein. Seit seinem Abitur 1992 absolviert Felix seinen Wehrdienst im Heeresmusikkorps in Kassel.