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08Mai2010

City : Göttingen
Venue : Alte Fechthalle
Address : Geiststraße 6


Programm

Georg Philipp Telemann (1681 – 1767)

Konzert für zwei Hörner D-Dur

Allegro – Largo – Allegro Assai

Solisten: Janis Becker, Jakob Glatzel


Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Konzert für Klavier und Orchester D-Moll BWV 1052

1. Satz: Allegro

Solist: Konrad Viebahn


Joseph Haydn (1732 – 1809)

Konzert für Violine und Orchester C-Dur Hob VIIa:1

1. Satz: Allegro moderato

Solistin: Stephanie Gradstein


Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 23 A-Dur KV 488

1. Satz: Allegro

Solistin: Anna Hirschmann


Pablo de Sarasate (1844 – 1908)

Zigeunerweisen op. 20

Moderato – Lento – Allegro molto vivace

Solist: Finn Henrik Stamer


Carl Maria von Weber (1786 – 1826)

Ariette „Kommt ein schlanker Bursch” aus der Oper „Der Freischütz”

Solistin: Lavinia Dames
Leitung: Christian Kirscht


G. Ph.Telemann entstammt dem Magdeburger Bildungsbürgertum und wurde im Laufe seines Lebens zu einem der bedeutendsten Komponisten des deutschen Barock. Die Musik hatte in der Familie keine Tradition. Dies äußerte sich u.a. darin, dass Telemann so gut wie keinen Musikunterricht erhielt, sondern das Musizieren im Selbststudium lernte. Er brachte sich das Spielen zahlreicher Instrumente wie Klavier, Orgel, Violine, Flöte, Oboe und Bass-posaune bei und begann schon im Kindesalter mit dem Komponieren eigener Stücke. Ursprünglich eine juristische Laufbahn anstrebend, studierte Telemann in Leipzig, wo er das Collegium musicum gründete, welches später von J. S. Bach geleitet wurde. Außerdem pflegte er eine Freundschaft mit G. F. Händel. Über verschiedene musikalische Ämter gelangte Telemann nach Hamburg, wo er bis zum Ende seines Lebens komponierte. Das hinterlassene musikalische Erbe ist sehr umfangreich und umfasst alle zur damaligen Zeit üblichen Gattungen. Mit über 3600 verzeichneten Werken, davon ca. 1000 Instrumentalstücke, war Telemann einer der produktivsten Komponisten überhaupt.
Da die barocken Waldhörner noch keine Ventile hatten, kommt es im Konzert für zwei Hörner weder zu Änderungen des Tonumfangs noch der Harmonie. Von dem fünfsätzigen Werk werden der 3., 4. und 5. Satz gespielt.

J. S. Bach war der erste Komponist, der das Tasteninstrument (das „Clavier”) nicht als Begleitung, sondern als Soloinstrument einsetzte; sein Cembalokonzert BWV 1052 in D-Moll nimmt also in seiner Gattung eine Sonderstellung ein. Man könnte sagen, es gehört mit zu den ersten „Clavier-konzerten” überhaupt.
Wie die meisten seiner Cembalokonzerte BWV 1052-1058, gilt dieses Werk als eine Bearbeitung eines verloren gegangenen Violinkonzertes, die um 1738 datiert werden kann. Solche Bearbeitungen waren zu seiner Zeit sehr üblich und zeugten von der Popularität des Werkes – so lassen sich bearbeitete Teile dieses Konzertes in den Kantaten 146 und 188 wiederfinden. F. Mendelssohn Bartholdy führte das Konzert oftmals auf, u.a. am 9. März 1837 im Leipziger Gewandhaus; Schumann betitelte es „hochberühmt” und gab es als erstes Bachsches Orchesterwerk überhaupt im Druck heraus.
Der Erfolg des Werkes lässt sich beim Hören schnell verstehen: Die Technik des Orgelpunkts spielt im ersten Satz (Allegro) eine zentrale Rolle. Bach umrahmt ihn mit einem lebhaften Thema, das innerhalb des Satzes vielfach bearbeitet und verändert wird. Obwohl das Werk damals für Cembalo bestimmt war, liegt heute die Aufführung mit dem modernen Klavier nahe, denn mit seinen spieltechnischen Nuancen lässt es eine weit differenziertere Interpretation als das Cembalo zu.

J. Haydn, österreichischer Komponist und führender Vertreter der Wiener Klassik, hat sein Violinkonzert in C-Dur wahrscheinlich zwischen 1761 und 1765 komponiert. Es ist das mittlere der drei erhaltenen Violinkonzerte Haydns. Wie das spätere Konzert in A-Dur wurde auch jenes in C-Dur für den italienischen Geiger Luigi Tomasini komponiert (es trägt die Widmung “fatto per il luigi”), und ist auf dessen von Tartinischem Melos, aber auch von Vivaldi geprägten Musizierstil zugeschnitten. Das Werk wurde 1909 erstmals gedruckt, doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es allgemein bekannter und ist heute das beliebteste unter Haydns Violinkonzerten.

Während der 30-jährige Mozart in Wien an seiner Oper „Die Hochzeit des Figaro” schreibt, komponiert er auch zwei Klavierkonzerte, die er beide im März 1786 fertig stellt. Eines dieser beiden Werke ist das A-Dur Klavierkonzert KV 488, das zu den berühmtesten von Mozarts 27 Konzerten für Klavier und Orchester zählt. Der erste Satz zeichnet sich unter anderem durch die von Mozart selbst geschriebene Solokadenz aus. Eine weitere Besonderheit ist die Einführung eines dritten Themas, denn meist stellte Mozart nur zwei kontrastierende Themen auf. Wie bei den meisten von Mozarts Klavierkonzerten ist das Orchester ohne Schlagwerk und Trompeten eher klein.

Die Zigeunerweisen sind die berühmteste Komposition des spanischen Violinvirtuosen Sarasate. Nachdem er im Alter von 5 Jahren mit dem Violinunterricht bei seinem Vater begann, ermöglichten ihm frühe Konzerterfolge die Unterstützung wohlhabender Förderer für ein Studium bei Manuel Rodriguez Saez in Madrid. Mit zwölf Jahren wechselte er zu Jean-Delphin Alard ans Pariser Konservatorium. Er war den größten Teil seines Lebens als Solist auf Tournee. Als berühmter Virtuose wurden zahlreiche Werke für ihn komponiert.
Die 1878 entstandene Komposition ist an einen Csárdas angelehnt, einen ungarischen Volkstanz mit charakteristischen Wechseln zwischen langsamen und schnellen Teilen. Als Virtuosenstück gibt es dem Musiker die Gelegenheit, mit einem Geigenfeuerwerk sein Können unter Beweis zu stellen.

In der Ariette von Weber geht es darum, dass im Hause des Erbförsters Kuno Ännchen damit beschäftigt ist, ein Portrait des Urgroßvaters wieder aufzuhängen, das zuvor Agathe verletzt hatte, als es von der Wand fiel. Agathe hat deshalb dunkle Vorahnungen, dass Max, ihr Bräutigam, vielleicht nicht den verlangten Probeschuss treffen könnte, um sie heiraten zu dürfen. Ännchen versucht Agathe mit dieser Arie aufzuheitern und auf andere Gedanken zu bringen.

Janis Becker, geboren 1992 und Jakob Glatzel, geboren 1994 erhalten seit 2002 Hornunterricht bei Endre Toth. Nach ersten Erfahrungen im Orchester des Felix-Klein-Gymnasiums begannen sie schon bald im JSO mitzuspielen. Sie nahmen wiederholt erfolgreich in verschiedenen Wertungen am Wettbewerb „Jugend musiziert” teil. Seit etwa drei Jahren spielen sie regelmäßig zusammen, was u.a. zur Gründung eines Hornensembles führte. Darüber hinaus spielen sie gelegentlich in weiteren Ensembles und Orchestern wie dem Uni-Orchester und sind Mitglieder des Orchesters Göttinger Musikfreunde und der Akademische Orchestervereinigung.
Konrad Viebahn wurde 1991 in Bonn geboren und spielt Klavier und Bratsche. Nach dem Umzug nach Göttingen erhielt er Klavierunterricht von Christiane Breuer; sein Bratschenlehrer ist Janusz Nosarzewski. Konrad ist derzeit Schüler der Pianistin Julia Bartha.
Während seines einjährigen Aufenthalts in England besuchte Konrad die King’s School Rochester mit einem Musikstipendium, er erlangte dort die „Full Colours” (höchste schulinterne Auszeichnung für musikalisches Engagement). Konrad ist seit 2004 Mitglied des JSO. Außerdem wirkt er in vielen anderen Orchestern mit (unter anderem im Bundesjugendorchester); zurzeit legt er sein Abitur am Max-Planck-Gymnasium ab.


Anna Hirschmann ist 1992 in Göttingen geboren und besucht das Felix-Klein-Gymnasium. Ihren ersten Klavierunterricht nahm sie mit 7 Jahren bei Katrin Schülke. Mittlerweile ist sie Schülerin von Julia Bartha. Während eines Auslandsaufenthalts in Frankreich erhielt sie für ein Jahr Unterricht am staatlichen Konservatorium in La Rochelle. Außerdem singt sie in mehreren Chören, u.a. im Landesjugendchor Niedersachsen, und hat seit einigen Jahren Gesangsunterricht, zurzeit bei Mathias Schlachter.

Stephanie Gradstein-Serna wurde 1990 in Utrecht geboren und erhielt mit 7 Jahren ihren ersten Geigenunterricht. Zurzeit ist sie Schülerin von Ingrid Sommer und hatte unter Anderem auch schon Unterricht bei Yulia Ziskel in New York. Stephanie nahm erfolgreich am Wettbewerb „Jugend musiziert” teil und spielte in einigen Orchestern und Ensembles, wie z.B. im Nieder-sächsischen Jugendsinfonieorchester. Seit 4 Jahren ist sie Mitglied im JSO Göttingen. Sie wird dieses Jahr am Max-Planck-Gymnasium ihr Abitur ablegen.

Finn Henrik Stamer, 1995 in Göttingen geboren und Schüler der 8. Klasse am Theodor-Heuss-Gymnasium, erhielt mit sieben Jahren seinen ersten Geigenunterricht bei Katharina Heller. Im Dezember 2006 wechselte er zu seiner jetzigen Violinlehrerin Ingrid Sommer.
Wiederholt hat er sehr erfolgreich am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenommen und konnte dabei beim Bundeswettbewerb 2008 in Saarbrücken einen zweiten Preis erreichen. Im Anschluss daran wurde er wiederholt zu niedersächsischen Kammermusik-Förderkursen und 2009 zum Bundes-Kammermusik-Kurs eingeladen. Im Oktober 2009 war Finn Henrik Mitglied der Masterclass von Frau Prof. Ina Kertscher im Rahmen des niedersächsischen Kammermusik-Förderkurses in Wolfenbüttel.
Im Juni 2009 trat Finn Henrik im Rahmen des Festkonzertes mit jungen niedersächsischen Künstlern als Solist mit dem Göttinger Symphonie Orchester auf. Im November 2009 wurde er in das Niedersächsische Jugendsinfonie-orchester aufgenommen.
Seit 2008 nimmt er an der Kompositionswerkstatt Niedersachsen 21 bei Benjamin Lang in Hannover teil. Im September 2008 stellte Finn Henrik seine Komposition „Creation of Superworld“ in der Kategorie „Beste Interpretation eines eigenen Werkes“ bei dem Wochenende der Sonderpreise (WESPE) in Freiburg vor.
Im Jahr 2009 wurde er Bundespreisträger beim Bundeswettbewerb Komposition, ausgeschrieben von Jeunesses Musicales in Weikersheim.
Im September fuhr Finn Henrik auf Einladung der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Schavan, zum „Tag der Talente” nach Berlin.

Lavinia Dames wurde am 1990 in Göttingen geboren und erhielt ihren ersten Gesangsunterricht bereits im Alter von elf Jahren. 2006 setzte sie ihre Ausbildung bei Prof. Gerhard Faulstich an der Musikhochschule Hannover fort. Dort ist sie seit 2007 Studentin des Instituts der Frühförderung musikalisch Hochbegabter (IFF) der Hochschule für Musik und Theater Hannover.
Lavinia erlangte mehrere Preise im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert”, unter anderem 2008 und 2009 den ersten Preis in der Kategorie Sologesang und Duo-Kunstlied. Die erfolgreiche Teilnahme an diesen Wettbewerben ermöglichte ihr die zweimalige Teilnahme an der Detmolder Sommerakademie bei Prof. Ritterbusch und Prof. Vogel sowie an Kursen für Gesang und Szene. Unter anderem nahm sie an Meisterkursen von Frau Kammersängerin Catarina Ligendza, Prof. Rudolf Piernay und Prof. Kammersänger Wolgang Brendel im Rahmen der Junge-Musiker-Stiftung in Bayreuth teil.
Dieses Jahr erhielt Lavinia beim „Cantilena Gesangswettbewerb” in Bayreuth als Finalistin und jüngste Teilnehmerin einen Förderpreis. Besonders in den letzen Jahren konzertierte Lavinia bei zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen, wie das Marler Debüt im November letzten Jahres. Außerdem übernahm sie kleinere Rollen im Rahmen der Gandersheimer Domfestspiele.
Zusätzlich zu ihrem Gesangsstudium erhält Lavinia Unterricht in Klavier und Violine. Sie ist zurzeit noch Schülerin des Max-Planck-Gymnasiums in Göttingen und wird in diesem Jahr ihr Abitur ablegen.


Mitglieder des Jugend – Sinfonie – Orchesters:

Flöte: Laura-Viviane Bahr, Katharina Keese, Tilman Lühder, Ulla Reimers; Oboe: Paul Diepold, Anna Stampa; Klarinette: Stefanie Rein, Jan-Christoph Rothe, Nele Rüttgerodt; Fagott: Martin Rein (a.G.)., Julian Weitkamp; Horn: Anna Barbara Albrecht, Janis Becker, Jakob Glatzel; Trompete: Steffen Brendler; Violine: Mira Bittner, Simon Bopp, Stephanie Gradstein-Serna, Carolin Heine, Mariana Hippe, Paula Kind, Annike Kleinert, Konrad Linkmann, Sonja Polly, Rebecca Pretzsch, Sonka Reimers, David-Immanuel Sander, Frieda Schumann, Nikolas Schwenk, Pascal Seiler, Nina Stamer, Finn Henrik Stamer, Sarah Strüber, Wiebke Wruck; Viola: Magdalena Albrecht, Tobias Nayda, Mathilda Sobczak, Hendrik-Kay Rathe, Konrad Viebahn, Violoncello: Nico Bauckholt, Britta Meyer, Johannes Mixdorf, Christian Nayda, Benjamin Schwenk; Kontrabass: Bjørn Steinhoff (a.G.).

Wir danken allen Instrumentallehrerinnen und – lehrern, die unsere Arbeit durch Erarbeitung der Instrumentalstimmen im Unterricht und durch Betreuung der Solisten unterstützt haben.