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23Feb2019

City : Göttingen
Venue : FKG
Address : Böttinger Straße 17
Time : 20:00 Uhr


Programm

Chopin  (1810-1849)            

Mazurka op. 7, Nr.3

Leitung: Fabian Haller


Haydn (1732-1809) 

Konzert für Violoncello und Orchester Nr.1, C-Dur

Moderato

Adagio

Allegro molto

Solist: Oskar Meier

Leitung: Daniel Eismann


Rossini (1792-1868)

Introduzione e Tema con Variationi für Klarinette und Orchester

Solist: Michael Strik

Leitung: Daniel Eismann


Franz Schubert (1797-1828)                

Sinfonie Nr. 7, h-Moll

Allegro moderato

Andante con moto

Leitung: Fabian Haller

 

Frédéric Chopin: Mazurka op. 7, Nr.3

Die Mazurka ist ein slawischer Gesellschaftstanz im ¾ Takt mit Ursprung in Polen, genauer gesagt, in der Provinz Masowien, in welcher Chopin aufwuchs. Er verließ sein Heimatland mit 20 Jahren, um im Ausland  (zunächst in Wien, danach in London und Paris) sein Glück als Pianist und Komponist zu suchen. Chopin wurde 1849 in Paris begraben, sein Herz jedoch wurde auf eigenen Wunsch von der Schwester in sein geliebtes Polen zurückgeführt und in Warschau beigesetzt. Diese enge Verbindung zu seinen Wurzeln zeigt sich auch in der großen Anzahl (43 Veröffentlichungen) der komponierten Mazurken.  Die von N. Kasanli für Orchester bearbeitete Mazurka op.7, Nr.3 fällt durch eine sehr eigenwillige, mystische und düstere Einleitung auf, welche durch den Tritonus geprägt ist.

 

Joseph Haydn: Konzert für Violoncello und Orchester Nr.1, C-Dur

Das Konzert für Violoncello und Orchester wurde 1765 von dem österreichischen Komponisten Joseph Haydn komponiert. Zu dieser Zeit (1761-1790) war Haydn bei der Familie Esterházy, einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Familien im damaligen Königreich Ungarn als Kapellmeister angestellt. Das Konzert galt bis 1961 als verschollen bis es der Musikforscher Oldrich Pulkert durch Zufall in einem Archiv im Prager Nationalmuseum entdeckte. Geschrieben hat es Haydn für seinen Freund, den deutschen Cellisten Josef Franz Weigl. Damals war es üblich, Solokonzerte für befreundete Musiker zu schreiben, um den Solisten die Möglichkeit zu geben, ihr technisches Können unter Beweis zu stellen. Joseph Weigl muss wohl eine ganz hervorragende Technik besessen haben, was die, für die damalige Zeit, über weite Teile des Soloparts sehr hohe Lage beweist. Der erste Satz – Moderato – hat spätbarocke Züge, Tutti und Solo wechseln sich  miteinander ab. In dem weitgespannten Adagio wandelt sich das Thema von einer ausdrucksstarken feierlichen in eine tieftraurige Melodie. Der temperamentvolle dritte Satz – Allegro molto – sprüht vor Lebensfreude und eilt mit musikalischem Schwung und viel Spielwitz vorwärts – ein echter “Rausschmeißer”.

(Oskar Meier)

 

Gioachino Rossini: Introduzione e Tema con Variationi für Klarinette und Orchester

Gioachino Rossini ist für seine zahlreichen Opern bekannt, doch im jungen Alter von 18 Jahren komponierte er eines seiner wenigen Instrumentalwerke, sagt man, denn ob der Komponist die Introduzione e Tema von Variazioni wirklich selbst geschrieben hat, ist strittig. Möglich, dass nur das Thema von Rossini stammt und ein Schüler das Werk dazu verfasst hat. Mittlerweile ist das Ergebnis jedenfalls beliebt bei Klarinettisten, denn es klingt spritzig italienisch und bietet viel Virtuosität, extreme Höhe und zahlreiche eingängige Opernmotive. Gerade darin liegt die Schwierigkeit, vom Solisten werden nicht nur schnelle Finger, sondern auch Ausdauer gefordert.

Beginnend mit einer ruhigen Einleitung im Andante, die nahezu den gesamten Tonumfang der Klarinette abdeckt  und dem Solisten einiges an Freiheit lässt, geht es über zum eigentlichen Thema: Einem gewitzten Teil, geprägt von Staccato und Akzenten. Mit jeder Variation, die alle ihren eigenen Charakter haben, steigert sich die Virtuosität. Erst erklingen nur Triolen, dann ein Spiel mit Intervallen und letztlich ein Fest der Höhe, niemals geht dabei der Witz verloren. Das Largo Minore (Variation IV) mit seinem sehr getragenen Charakter erzeugt einen musikalischen Ruhepol, bevor die Virtuosität in der letzten Variation bis zum abschließenden Finale gesteigert wird.

(Michael Strik)

 

Franz Schubert: Sinfonie Nr.7, h-Moll

Schubert hinterließ trotz seines frühen Todes ein voluminöses Gesamtwerk, unter anderem mit sieben vollständigen- und fünf unvollständigen Sinfonien. Eine dieser unvollständigen Sinfonien steht in h-Moll und besteht aus zwei abgeschlossenen Sätzen. Die sogenannte Unvollendete entstand im Herbst 1822, wurde aber erst 1856 in Wien uraufgeführt. Sie gehört bis heute zu den beliebtesten Werken des 19. Jahrhunderts. Aus welchen Gründen Schubert seine Sinfonie nicht beendet hat, bleibt umstritten.

Das Werk beginnt im Allegro Moderato und wird von einem Unisono- Motiv der Celli und Kontrabässe eingeleitet. Eine düstere, bedrohliche Stimmung, welche durch den nervös- bewegten Begleitteppich der Streicher erzeugt wird, dominiert den Anfang der Exposition. Das Unisono-Motiv endet auf der Dominante Fis-Dur und suggeriert so eine Art Frage. Beantwortet wird diese Frage durch das lyrisch erklingende, im pianissimo stehende Hauptthema, gespielt von Oboe und Klarinette. Schließlich ertönt nach einer kurzen Überleitung und einer Modulation nach G- Dur das berühmte volksliedhafte Seitenthema.

Das bewegte Andante hebt sich mit seiner Tonart E-Dur vom eher düsteren h-Moll ab. Es beginnt mit einem aufsteigenden harmonischen Eröffnungsmotiv, gespielt von Fagotten und Hörnern, welchem eine gleichzeitig fallende Pizzicato-Bewegungen der Celli und Bässe gegenübersteht. Der Satz ist geprägt vom Variationsprinzip, die Themen werden in mehreren Verlaufsphasen in Kontrast und Steigerung variiert.

(Souraya Alzoukra und Anna-Luisa Jung))

 

Michael Strik ist 2001 als einer von fünf Geschwistern in Göttingen geboren. Den ersten Kontakt zur Musik erfuhr er mit fünf Jahren über das Geige spielen und zwei Jahre später beim Göttinger Knabenchor. Dort sang er lange Jahre und wirkte mit elf Jahren im Rahmen der Internationalen Händelfestspiele im Oratorium Joseph and his Brethren in der Rolle des Benjamin mit. Seit seinem achten Lebensjahr erhält er von Toni Säckl Unterricht auf der Klarinette. Später nimmt er Klavierunterricht bei Christoph Busse und Querflötenunterricht bei Max Lötzsch. Neben Aktivitäten in verschiedenen weiteren Ensembles spielt er nun seit fünf Jahren im Jugend-Sinfonie-Orchester Göttingen. Seit 2016 ist er Mitglied des Landesjugendblasorchesters Niedersachsen und hat außerdem an Arbeitsphasen des Landesjugendorchesters Thüringen und des Ensembles der Länder, einem bundesweiten Auswahlorchester für Neue Musik, teilgenommen. Seine Schullaufbahn wird er (voraussichtlich) im Frühjahr mit dem Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium beenden.

 

Oskar Meier  wurde 2001 in Kassel geboren und erhielt seinen ersten Cellounterricht im Alter von vier Jahren bei Paula Fuchs. Er besucht die elfte Klasse des Otto-Hahn-Gymnasiums. 2015 wurde er als Frühstudierender in das Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter (IFF) in die Celloklasse von Prof. Leonid Gorokhov aufgenommen. Oskar besuchte  Meisterkurse bei Barbara Lübke, Eva Landkammer, Alexander Gebert und Tanja Tetzlaff. Er ist Bundespreisträger des Wettbewerbes Jugend Musiziert. Im September des letzten Jahres führte er das 1. Cellokonzert von D. Schostakowitsch mit dem Projektorchester 100 Cellisten in Hamburg auf. Oskar ist Mitglied im Jugend-Sinfonie-Orchester Göttingen und im  Niedersächsischen Jugendsinfonieorchester.

 

Daniel Eismann ist in Bayreuth in Oberfranken geboren. Er studierte an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar Schulmusik mit Hauptfach Klavier und Klarinette. Seit August 2008 unterrichtet er als Musiklehrer am Otto-Hahn-Gymnasium in Göttingen. Hier leitet er das Streich- und Blasorchester und bildet die Bläserklasse aus. Im Jahr 2011 übernahm er die musikalische Leitung des Orchesters übernommen.

 

Fabian Haller ist seit 2016 Lehrer für Musik, Deutsch und Geschichte am Felix-Klein-Gymnasium und seit Sommer 2018 Co-Leiter des Jugend-Sinfonie-Orchesters. Für ihn schließt sich damit ein Kreis, da er hier einst als junger Musiker seine ersten Erfahrungen mit einem klassischen Orchester sammeln konnte. Er studierte Musik (Gymnasiales Lehramt) in Kassel und spielte als Posaunist auf zahlreichen Konzerten im In- und Ausland, u.a. in Brasilien, Chile, Japan, Kanada und Australien. Als Musikalischer Leiter war er u.a. für die Bigbands Presto und XY JazZ verantwortlich und leitet seit Sommer 2017 das Schulorchester des FKG.

 

 

Mitglieder des Jugend-Sinfonie-Orchesters:

Flöte: Malwine Lühder, Tamina Schuchard; Oboe: David Hillebrand, Klara Hoppenau (als Gast); Klarinette: Merle Simon, Michael Strik; Fagott: Anna-Luisa Jung, Noah-Elias Preuße; Horn: David Glatzel (a.G.), Endre Toth (a.G.); Trompete: Lucretia Patak(a.G.), Bjarne Rösener; Posaune: Georg Bullinger (a.G.), Aaron Ohlef (a.G.), Tom Wendler (a.G.); Schlagwerk: Oscar Buschendorf; Violine: Soraya Alzoukra, Allegra Barthel Jaquinet, Priya Brander, Johanna Diener, Pauline Eikenbusch, Emilia Freise, Eleonora Gecius, Carl-Jonathan Hansen, Anija Immel, Rhoda Knötzele (a.G.), Valentin Krause, Ka Yi Man, Yuk-Ho Man, Giulia Schwetje, Kaja Sturmfels, Mirjam Wacker; Viola: Caecilia Patak, Luisa Pfeifer; Violoncello: Alexander Eisenbart, Carlotta Frey, Charlotte Hotze, Oskar Meier, Chiara Marie Schwetje; Kontrabass: Rebekka Brudermann.